Plošný průzkum v lokalitách Konojedy a Zahořany byl proveden jakožto základní metoda rekognoskace terénu před zahájením konkrétních výzkumů. Jeho výsledky slouží jako podklad pro studium urbanistického vývoje sídel a jejich vztahu k okolí a tvorbě kulturní krajiny. Významný přínos má také pro poznání vývoje systému dálkových a místních komunikací, v zásadní vazbě cest a sídel. Plošný průzkum proběhl v několika po sobě následujících etapách, během nichž se upřesňovaly otázky řešené výzkumem, rozšiřoval se územní rozsah průzkumu a také podrobnost zkoumání objektů. Interpretace je v případě obou lokalit postavena na komparaci dochovaných terénních situací a vyhodnocení informací nalezených v archivních pramenech.
Konojedy/Konoged - Kleine Denkmale
Martersäule am Weg nach Úštěk/Auscha
Die am
Süden des Intravillans der heutigen Gemeinde an der Mauer des
Schlosskomplexes gelegene Martersäule ist mit Blickrichtung nach
Nordwesten orientiert. Sie ist aus mittelkörnigem Sandstein
gemeißelt, der Belag des Fundaments besteht aus dunklem
Eruptivgestein. Die Martersäule besteht aus einem Untersatz, der auf
einem quadratischen Fundament liegt. Die Oberkante verengt sich in
Richtung eines Säulenschafts durch eine Profilierung. Aus dem
Untersatz wächst ein quadratischer Säulenschaft. Seine Sichtfläche
wird durch einen vorstehenden Spiegel mit ausgeschnittenen Ecken
gebildet. Er wird von einem Aufbau mit einem überstehenden Gesims
abgeschlossen, das mit einer plastischen Zahnschnitt unterlegt ist.
Der Säulenschaft gipfelt in einem dreieckigen Fronton, in dem das
Symbol Auge Gottes mit leuchtenden Strahlen eingemeißelt ist.
Die Martersäule steht an der Abzweigung der Straße nach
Úštěk/Auscha und der heute schon nicht mehr existierenden südlich
rund um das Schlossgartenareal führenden Verbindung nach Blíževedly
/Bleiswedel.
Martersäule
an der südöstlichen Mauer des Schlossparks
Fragmente
einer Martersäule gefunden südöstlich der Mauer des Areals. Das
Material ist mittelkörniger Sandstein. Nach den erhaltenen Fragmenten
handelt es sich um ein ähnliches Muster wie bei der an der Kreuzung
des Weges von Konojedy /Konoged nach Bílý Kostelec /Weißkirchen
stehenden Martersäule. An dem Gipfel des Gesimses ist ein
Zahnschnittfries, unter dem in einem niedrigen Relief eine Band aus
stilisierten Weinblättern ausgeführt ist. Es ist wahrscheinlich, dass
ein Netz dieser Martersäulen in einem Autorenkreis oder aufgrund
einer gemeinsamen Inspirationsquelle entstand. An die heutige Stelle
geriet diese wahrscheinlich in Folge des Verschwindens des Weges und
dessen anschließenden Einebnung bei der Verbindung der Felder
im Rahmen der Kollektivierung in der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts.
Martersäule
am Weg nach Bílý Kostelec/Weißkirchen
Die
Martersäule ist an der Südwestseite des Intravillans der Gemeinde an
einer Kreuzung des Weges aus Konojedy/Konoged nach Bílý
Kostelec/Weißkirchen gelegen. In der Blickrichtung ist sie nach
Südosten orientiert, das heißt von der Gemeinde weg. Die
Martersäule besteht aus einem kubischen aus mittelkörnigem Sandstein
hergestellten Untersatz und einem gusseisernen Kreuz. Der Sockel
steht auf einem länglichen Fundament. Zum Säulenschaft hin tritt die
Profilierung zurück. Der Säulenschaft wird durch ein reich
profiliertes Kronengesims abgeschlossen. Auf der Spitze steht ein aus
einem Quader gestalteter Aufsatz, der an allen vier Seiten einen
Spiegel in Form eines oberen Halbkreises hat. Im vorderen und den
seitlichen Spiegeln ist in einem flachen Relief ein Symbol de Auge
Gottes mit leuchtenden Strahlen ausgeführt, die Fläche an der
Hinterseite ist glatt. Zwischen diesen Halbkreisen sind in den Ecken
Akroteria eingesetzt. Im Aufsatz ist ein reich ausgeschnittenes
gusseisernes Kreuz mit gekreuzigtem Christus verankert. Die
Kreuzbalken sind mit stilisierten Lilien dekoriert, aus der
Kreuzmitte leuchten Strahlen hervor. Am oberen Teil befindet sich ein
Band mit der Aufschrift INRI. An derselben Stelle wird im Verzeichnis
der kleinen Denkmale aus dem Jahr 1835 ein Holzkreuz erwähnt.[1]
Skulpturengruppe
im Areal der Kirche Mariä Himmelfahrt
Sie
befindet sich im Südostteil des Gemeindeintravillans, auf einer
Fläche nördlich der Kirche. Es handelt sich um acht
Sandsteinskulpturen einer spätbarocken Formenlehre. Ihre
ursprüngliche Position ist heute nicht klar. Es ist möglich, dass es
sich um eine umgesetzte figurale Dekoration des Kirchenportals bzw.
eines Steingeländers der Brustlehne vor dem Kircheneingang handelt.
An der heutigen Stelle ist die Skulpturengruppe in der Beschreibung
des Kircheninventars aus dem Jahr 1835 aufgeführt.
Skulptur
des Hl. Dominik/Vincent Ferrer
Das
Denkmal ist in Richtung nach Osten orientiert, also Richtung Schloss.
Es besteht aus einem gemauerten Untersatz und der Skulptur aus
mittelkörnigem Sandstein. Der Säulenschaft hat einen quadratischen
Grundriss, im unteren Teil ist er mit einem hohen Sockel versehen.
Die Flächen des Säulenschafts sind mit einem aus dem Putz
herausgezogenen Spiegel mit ausgeschnittenen Ecken verziert. Der
Schaft des Sockels ist aus Hohlziegeln mit Rillen gemauert und
gipfelt in einem reich abgestuften Gesimskopf. Dieser ist auf der
Oberseite mit gebrannten Biberschwanzdachziegeln bedeckt. Die Figur
des Heiligen steht in einem fast unmerklichen eher starren Kontrapost
auf einer einfachen prismenartigen Zwischenstufe. Sein linker Arm ist
auf Höhe der Schulter erhoben, seine Hand fehlt fast ganz.
Wahrscheinlich hielt sie ursprünglich eine Lilie, die als Symbol der
Reinheit zu seinen Attributen gehört. Der rechte Arm zeigt nach
unten, bis zur Höhe der Taille. Die Hand ist ebenfalls deutlich
beschädigt. Offensichtlich hielt sie ein Evangelienbuch, das
zweithäufigste Attribut, mit dem der Heilige abgebildet wird, und was
auf seine Predigertätigkeit hinweist. Die Figur ist in ein Ornat
gekleidet – eine Tunika und ein Skapulier mit Kapuze. Ihr
Gesicht ist glatt und strahlt Ruhe aus. Die Haare sind nach der
Ordensregel in Tonsur gerichtet. Die Skulptur ist an derselben Stelle
im Jahr 1835 und 1884 vermerkt. Wahrscheinlich bildete sie
gemeinsam mit anderen Skulpturen die Verzierung am Kircheneingang.[2]
Skulptur
des Hl. Veit
Sie
steht in der Gruppe der im südöstlichen Teil des Intravillans der
Gemeinde aufgestellten Skulpturen, auf der Fläche nördlich der
Kirche. Die Skulptur ist in Richtung Nordosten orien ert. Sie besteht
aus einem gemauerten Untersatz und einer Skulptur aus mittelkörnigem
Sandstein. Der Schaft des Untersatzes hat einen quadratischen
Grundriss. Im Unterteil ist er mit einem hohen Sockel versehen. Die
Flächen des Schafts s sind mit einem aus dem Putz
herausgezogenen Spiegel mit ausgeschnittenen Ecken verziert. Der
Schaft des Sockels ist aus Hohlziegeln mit Rillen gemauert und
gipfelt in einem reich abgestuften Gesimskopf. Dieser ist auf der
Oberseite mit gebrannten Biberschwanzdachziegeln bedeckt. Der
Hl. Veit wird in einem leichten Kontrapost auf einer niedrigen
quadratischen Stufe stehend abgebildet. Der rechte Arm ist in Höhe
der Taille gehoben und hält als Attribut das Buch, auf dem ein Hahn
steht. Der andere Arm ist den Körper entlang gesenkt und hält ein
unklares Objekt. Es ist möglich, dass es sich um ein Fragment eines
Palmenzweiges handelt, das zu den Attributen des Märtyrers gehört.
Der Heilige ist in einem reich verzierten Rock und eine von einem
stark gerafften Mantel bedeckten Tunika gekleidet. Er trägt Sandalen
mit Schnürbändchen am Unterschenkel. Sein Gesicht ist jung und
bartlos. Den Kopf hat er zur rechten Schulter gedreht, auf dem Kopf
hat er eine Grafenmütze, die Haare sind länger und fließen
über die Schultern. Die Statue wird an dieser Stelle schon im
Jahr 1884 beschrieben, wahrscheinlich gehörte sie gemeinsam mit
dem Hl. Wenzel von Böhmen zur Gruppe der Landespatronen, die am
Kircheneingang aufgestellt waren.
Skulptur
des Hl. Wenzel von Böhmen
Sie
wird in der Gruppe der im südöstlichen Teil des Intravillans der
Gemeinde aufgestellten Skulpturen präsentiert, auf der Fläche
nördlich der Kirche. In der Blickrichtung ist sie nach Nordosten zum
Schlosseingang orientiert. Das Denkmal besteht aus einem gemauerten
Untersatz und einer Skulptur aus mittelkörnigem Sandstein. Der Schaft
des Untersatzes hat einen quadratischen Grundriss. Im Unterteil ist
er mit einem hohen Sockel versehen. Die Flächen des Schafts sind mit
einem aus dem Putz herausgezogenen Spiegel mit ausgeschnittenen Ecken
verziert. Der Schaft des Sockels ist aus Hohlziegeln mit Rillen
gemauert und gipfelt in einem reich abgestuften Gesimskopf. Dieser
ist auf der Oberfläche mit gebrannten Biberschwanz-Dachziegeln
bedeckt. Der Hl. Wenzel von Böhmen wird in einem dynamischen
Kontrapost auf einer niedrigen quadratischen Stufe stehend
abgebildet. Die rechte Hand hat er über der Schulter erhoben und
hielt darin eine Lanze, auf die er sich leicht stützte. Die Lanze ist
nicht erhalten. Mit der linken Hand hält er einen langen
Rocailleschild, gestützt auf das linke Bein. In der Mitte der
Kartusche ist in einem flachen Rahmen der Wenzelsadler ausgeführt.
Gekleidet ist er in eine mit einem bis zum Boden fließenden
Mantel bedeckte Barock-Blattrüstung und einer kurzen Almutie. Er
trägt hohe Plattenschuhe. Sein Gesicht stellt einen Mann mittleren
Alters dar, mit kurzem Bart und längeren Haaren. Auf dem zur rechten
Schulter hin gedrehten Kopf hat er eine Grafenmütze. Die Skulptur
wird an dieser Stelle in den Jahren 1835 und 1884 erwähnt.
Wahrscheinlich gehörte sie gemeinsam mit der Skulptur des Hl. Veit
zu der Gruppe der Landespatrone, die am Kircheneingang aufgestellt
waren. Nach dem Verzeichnis aus dem Jahr 1835 umfasste die
Gruppe auch die Skulptur des Hl. Adalbert von Prag, die aber vor
Ort nicht erhalten ist.
Skulptur
des Hl. Florian
Ein
Bestandteil der Gruppe der im südöstlichen Teil des Intravillans der
Gemeinde aufgestellten Skulpturen, auf der Fläche nördlich der
Kirche. In der Ausrichtung ist sie nach Norden der Gemeinde zu
orientiert. Sie besteht aus einem gemauerten Untersatz und einer
Figur aus mittelkörnigem Sandstein. Der Schaft des Untersatzes hat
einen quadratischen Grundriss. Im Unterteil ist er mit einem hohen
Sockel versehen. Die Flächen des Schafts sind mit einem aus dem Putz
herausgezogenen Spiegel mit ausgeschnittenen Ecken verziert. Der
Schaft des Sockels ist aus Hohlziegeln mit Rillen gemauert und
gipfelt in einem reich abgestuften Kopf mit Gesims. Dieser ist auf
der Oberfläche mit gebrannten Biberschwanz-Dachsteinen bedeckt. Die
Figur des Hl. Florians wird in einer starren Körperhaltung
abgebildet, stehend auf einem niedrigen Pyramidenstumpf. Den rechten
Arm hat er den Körper entlang gesenkt. In der Hand hält er einen
Eimer, aus dem er Wasser ausgießt, mit dem er ein am rechten
Bein des Heiligens stehendes brennendes Haus löscht. Sein linker Arm
ist über der Schulter erhoben, die Hand fehlt. Wahrscheinlich hielt
sie eine Stange mit Fahne. Die Figur ist in einen Rock mit gerafftem
Rand und fließenden Bändchen sowie einen Kürass gekleidet. Die
Schultern sind mit einem auf den Boden fließenden und teilweise
über den rechten Arm gehängten Mantel geschützt. An den Füßen
trägt er Schuhe. Der Kopf ist nicht erhalten. Die Skulptur ist an
derselben Stelle im Jahr 1835 und 1884 verzeichnet.
Wahrscheinlich bildete sie gemeinsam mit anderen Skulpturen die
Verzierung am Kircheneingang.[3].
Skulptur
des Hl. Antonius von Padua
Sie
befindet sich in der Gruppe der im südöstlichen Teil des Intravillans
der Gemeinde aufgestellten Skulpturen, auf der Fläche nördlich der
Kirche. In der Blickrichtung ist sie nach Norden der Gemeinde zu
orientiert. Das Denkmal besteht aus einem gemauerten Untersatz und
einer Skulptur aus feinkörnigem Sandstein. Der Schaft des Untersatzes
hat einen quadratischen Grundriss. Im Unterteil ist er mit einem
hohen Sockel versehen. Die Flächen des Schafts sind mit einem aus dem
Putz herausgezogenen Spiegel mit ausgeschnittenen Ecken verziert. Der
Schaft gipfelt in einem reich abgestuften Gesimskopf. Dieser ist auf
der Oberfläche mit gebrannten Biberschwanz-Dachsteinen bedeckt. Die
Figur des Heiligen wird in einem leichten Kontrapost abgebildet,
stehend auf einer niedrigen Quaderstufe. In beiden Händen hält er das
Jesuskind, das die rechte Hand nach unten gesenkt hat, wobei es mit
der linken in einer Adorationsgeste zum Gesicht des Heiligen zeigt.
Der Heilige Antonius ist in ein Ordenskleid mit Kapuze gekleidet,
gegürtet mit einem Zingulum, an das ein Rosenkranz gehängt ist. Der
Kopf ist leicht zur rechten Schulter und nach unten zum Jesuskind
geneigt. Die Haare sind nach der Ordensregel in Tonsur gerichtet. Die
Nase der Skulptur des Heiligen ist abgeschlagen. Die Skulptur ist an
derselben Stelle im Jahr 1835 und 1884 verzeichnet.
Wahrscheinlich bildete sie gemeinsam mit anderen Skulpturen die
Verzierung am Kircheneingang.[4]
Skulptur
der Hl. Maria Magdalena/Hl. Maria
Gemeinsam
mit der Skulptur der Hl. Elisabeth / Anna ist sie am oberen Ende
der zu der Kirche von Norden führenden Zutrittstreppe aufgestellt.
Die Skulptur ist in nördlicher Richtung zur Gemeindemitte hin
orientiert. Sie besteht aus einem gemauerten Untersatz und einer
Figur aus mittelkörnigem Sandstein. Der Schaft des Untersatzes hat
einen quadratischen Grundriss. Gemauert ist er aus Backziegeln und im
unteren Teil mit einem hohen Sockel versehen. Die Flächen des Schafts
sind mit einem aus dem Putz herausgezogenen Spiegel mit
ausgeschnittenen Ecken verziert. Der Schaft gipfelt in einem reich
abgestuften Gesimskopf. Der Kopf besteht aus mittelkörnigem
Sandstein. Die Figur wird in einer dynamischen Körperhaltung
abgebildet, der Körper ist mit der rechten Hüfte zum Betrachter
gedreht. Mit der rechten Hand zeigt sie zu ihrem Herz. In der linken
Hand hält sie einen länglichen Gegenstand, ein Gedenkbuch oder einen
Kasten für eine Heilsalbe. Sie ist in ein fließendes an der
Taille mit Bändchen gebundenes Gewand gekleidet. Ihr Gesicht ist
jung, eher Ruhe ausstrahlend. Der Kopf mit den gebundenen Haaren ist
zur rechten Schulter geneigt. Die Nase der Skulptur ist abgeschlagen.
Die Figur wird im Verzeichnis aus dem Jahr 1835 wohl als Maria
angegeben,[5] ihre genaue Bestimmung ist aber problematisch.
Im Jahr 1990 wurde die Skulptur von dem akademischen Restaurator
Jan Staněk restauriert.
Skulptur
der Hl. Elisabeth/Anna
Gemeinsam
mit der Figur der Hl. Maria Magdalena / Maria steht sie am
oberen Ende der von Norden her zur Kirche führenden Zutrittstreppe.
Die Skulptur ist in Blickrichtung nach Norden zur Gemeinde hin
orientiert. Sie besteht aus einem gemauerten Untersatz und einer
Figur aus mittelkörnigem Sandstein. Der Schaft des Untersatzes hat
einen quadratischen Grundriss. Gemauert ist er aus Sandsteinquadern
und Backziegeln. Im unteren Teil ist er mit einem hohen Sockel
versehen. Der Sockel gipfelt in einem reich abgestuften Gesimskopf.
Der Kopf besteht aus mittelkörnigem Sandstein. Die Figur wird in
einem dynamischen Kontrapost abgebildet, der an einen Gang erinnert.
Sie steht auf einer niedrigen Quaderstufe. Ihr rechter Arm ist auf
Taillenhöhe erhoben. Ob die Hand einen Gegenstand hielt, ist unklar.
Die linke Hand, über der ein Teil des Gewands hängt, zeigt nach unten
und zu den Lenden. Die Heilige ist in ein langes, reich gerafftes
Ordensgewand mit Kapuze gekleidet. Die Skulptur ist im Verzeichnis
aus dem Jahr 1835 wahrscheinlich als Hl. Anna vermerkt,[6] ihre Identifizierung ist aber im Hinblick auf die mangelnden
Attributen relativ problematisch.
Skulptur
des Hl. Johannes Nepomuk
Sie
befindet sich in der Gruppe der im südöstlichen Teil des Intravillans
der Gemeinde aufgestellten Skulpturen, auf der Fläche nördlich der
Kirche. In der Ausrichtung ist die Skulptur nach Norden zur Gemeinde
hin orientiert. Das Denkmal besteht aus einem gemauerten Untersatz
und einer Skulptur aus mittelkörnigem Sandstein. Der Schaft des
Untersatzes hat einen quadratischen Grundriss. Im Unterteil ist er
mit einem hohen Sockel versehen. Die Flächen des Schafts sind mit
einem aus dem Putz herausgezogenen Spiegel mit ausgeschnittenen Ecken
verziert. Der Schaft ist aus Backziegeln gemauert und gipfelt in
einem Gesimskopf mit einem Zahnschnitt unter dem Gesims. Der Kopf der
Statue besteht wahrscheinlich aus mittelkörnigem Sandstein. Die Figur
des Heiligen steht auf einer Balkenstufe und wird in einer starren
Körperhaltung abgebildet. In der rechten Hand hält sie ein
Bekennerkreuz, in der linken Hand einen stilisierten Palmzweig, ein
Symbol des Märtyrertodes. Die Figur ist in einer Soutane und eine
Almutie gekleidet, die von einem Rochett überdeckt und mit einem
Bändchen mit einer Troddel gebunden ist. Vom Hals fließt locker
ein Manipel mit Malteserkreuzen im unteren Teil bebildert. Auf dem
Kopf hat sie ein Birett. Das Gesicht mit halb geöffnetem Mund drückt
eine Bewegung aus. Die Figur hat einen sehr kurzen Vollbart und
längere Haare, die bis auf die Schultern fallen. Die Skulptur ist an
derselben Stelle im Jahr 1835 und 1884 verzeichnet.[7] Im Jahr 1990 wurde die Skulptur von dem akademischen Restaurator
Jan Staněk restauriert.
Epitaph
des Geschlechts Swéerts-Sporck
Das
Epitaph aus einem roten streifigen Marmor gehört zum Geschlecht
Swéerts-Sporck und befindet sich heute sekundär im Nordteil der
Friedhofmauer in Konojedy/Konoged. Der Friedhof liegt im
nordwestlichen Teil des Extravillans der Gemeinde, nördlich der nach
Kravaře/Graber führenden Straße.
Brünnlein
beim Haus No. 44
Gepflegte
Brunnenanlage an der früheren Straße von Konojedy/Konoged nach
Bílý Kostelec /Weißkirchen, gegenüber dem Areal der
Liegenschaft No. 44 gelegen.
Konojedy/Konoged - Wohnhäuser
Haus No. 7
Das
zweistöckige ländliche Steinhaus No. 7 aus dem Jahr 1831
enthält klassizistische Elemente. Seine runden Ecken sind mit
bossierten Pilastern versehen, der Eingang in das Objekt wird
gestalterisch gefasst und durch Zunftschilder der Bäcker an der
Laibung und dem ausgeprägten Gewölbestein ergänzt. Südlich der
Liegenschaft befindet sich ein gemauertes Wirtschaftsgebäude. Das
Objekt ist seit dem Jahr 1958 ein Kulturdenkmal, registriert im
ÚSKP unter der Nr. 43032/5-2091. Zusammen mit der bedeutenden
Position des Zunftmeisters beweist es auch die expressive Anwendung
der Stadtarchitektur im ländlichen Milieu.
Haus No. 8
Das
ländliche zweistöckige Haus No. 8 hat ein gemauertes Erdgeschoss
und ein hölzernes Obergeschoss. Zum mittleren Teil hin nach Westen
ist ein flacher Risalit angefügt, auf dem sich im Obergeschoss eine
Holzpawlatsche befindet. Das Objekt mit Satteldach und einem Halbwalm
im Norden ist am Südgiebel mit gefaltetem Schiefer und
Eternitschablonen in zwei Tönungen dekorativ verkleidet. Nordwestlich
vom Objekt steht der Torso eines gemauerten einstöckigen Gebäudes.
Das Wohnhaus ist in der Indikationsskizze des stabilen Katasters aus
dem Jahr 1843 verzeichnet.
Haus No. 11
Das
zweistöckige Wohnhaus mit Umgebinde No. 11 stammt aus dem Ende
des 18. Jahrhunderts und der jüngere gemauerte Hinterteil aus dem
Jahr 1867. Das Objekt hat reich dekorierte Holzelemente am
dreistöckigen Giebel, am Umgebinde und an der Pawlatsche. Das Objekt
ist seit dem Jahr 1958 denkmalgeschützt unter der Nr. ÚSKP
42517/5-2093.
Haus No. 27
Das
ländliche zweistöckige Haus No. 27 hat ein gemauertes
Untergeschoss und ein Holzobergeschoss mit einer versenkten
Holzpawlatsche. Der Hinterteil des Hauses ist verschalt, genauso wie
beide Giebel, auf die sich das Satteldach stützt. In einer Kammer
über der Stube befinden sich zwei Lüftungslöcher.
Haus No. 31
Das
ländliche zweistöckige Haus No. 31 hat im vorderen Teil ein
hölzernes Obergeschoss, der Restteil des Hauses ist gemauert und mit
einem glatten weißen Anwurf verputzt. Das Objekt hat ein
Satteldach mit asymmetrisch aufgesetztem Giebel. Der untere Teil des
südöstlichen Giebels ist vertikal verschalt, mit einer imaginären
Kammer unter dem Dach. Der Oberteil ist schräg geschalt mit
profilierten Leisten an den Flügeln und einer Leiste an der
Mittelachse des Giebels. Das Objekt ist in der Indikationsskizze des
stabilen Katasters aus dem Jahr 1843 verzeichnet.
Haus No. 33
Das
ländliches zweistöckige Haus No. 33 ist im Vorderteil mit der
Stube teilweise als Holzkonstruktiont ausgeführt. Der Unterteil der
Umfassungsmauer der hölzernen Stube wurde sekundär gemauert. Das
Ausgedinge und der Mittelteil des Haus sind gemauert, der Hinterteil
des Hauses ist geschalt. Das Obergeschoss wird von einem Umgebinde
mit profilierten Säulen, Streben und Rahmhölzern getragen. Zur Straße
hin wendet sich eine Pawlatsche mit reich geschnitzten Kegelsäulen.
Das Satteldach ist über den Traufengang vorgezogen. Das Objekt ist in
der Indikationsskizze des stabilen Katasters aus dem Jahr 1843
verzeichnet.
Haus No. 48
Das
ländliches zweistöckige Haus No. 48 mit frei stehender Scheune
stammt aus der Zeit um 1825. Das Wohnhaus mit dem dreistöckigen
geschalten Giebel hat eine Stube aus Holz mit gemauertem Ausgedinge
im zweiten Trakt und mit gemauertem Hinter- und Mittelteil. Das
gemauerte Obergeschoss wird über dem hölzernen Teil von einem reich
profilierten Umgebinde getragen. Die Sichtseiten haben
klassizistische Elemente einer Stadtarchitektur, wie zum Beispiel
Holzabsätze der Fensteröffnungen in der Stube. Das profilierte
Umgebinde, der dekorative Giebel und die Fensterumrahmungen
entsprechen deutlich dem spätem Barock, die gemauerte Scheune stammt
aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Areal ist
denkmalgeschützt und unter der Nummer 42978/5-4569 in ÚSKP
registriert.
Haus No. 51
Das
ländliches zweistöckige Haus No. 51 hat einen Vorderteil aus
Holz, das Obergeschoss wird von einem Umgebinde getragen. Die Säulen
des Umgebindes haben gebrochene Kanten. Der Mittel- und Hinterteil
des Hauses sind aus Stein und Ziegeln gemauert und mit einem glatten
weißen Maueranwurf verputzt. Die hölzernen Teile des
Vorderteiles sind mit Brettern getafelt. Der zur Straße hin
orientierte Giebel ist geschalt. Südlich des Objektes steht eine
gemauerte Scheune, deren Ostteil abgerissen ist. Die Liegenschaft ist
in der Indikationsskizze des stabilen Katasters aus dem Jahr 1843
verzeichnet.
Haus No. 58
Das
ländliche Halbholzhaus No. 58 verfügt am Hofportal über eine
Pawlatsche aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Objekt
wurde Anfang des 20. Jahrhunderts umgebaut, das Holzuntergeschoss
teilweise ausgemauert, außer im Vorderteil der Stube, wo das
Umgebinde erhalten ist. Das Wohnhaus hat ein Satteldach mit
asymmetrisch aufgesetztem geschaltem Giebel. Das Objekt ist in der
Indikationsskizze des stabilen Katasters aus dem Jahr 1843
verzeichnet und wurde 1958 zum Kulturdenkmal geklärt, das im ÚSKP
unter der Nummer 43414/5-4573 registriert ist.
Haus No. 67
Das
ländliche zweistöckige Haus No. 67 hat ein gemauertes
Erdgeschoss und Hinterteil. Ein Teil des Mittelteiles und der
Vorderteil des Hauses im Obergeschoss sind in Holzkonstruktion
gebaut. An der Hofseite ist eine Pawlatsche angebracht. Das Objekt
mit einem Satteldach hat einen asymmetrisch aufgesetzten geschalten
Giebel, in der oberen Etage gegenläufig zu einer profilierten
vertikalen Mittelleiste. Die Etage wird mit einem profilierten
Holzgesims bestimmt. Südwestlich des Wohnhauses ist eine einstöckige
Scheune gelegen. Das Wohnhaus aus der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts ist in der Indikationsskizze des stabilen Katasters aus
dem Jahr 1843 verzeichnet und seit dem Jahr 1958
denkmalgeschützt.
Haus No. 68
Das
steinerne zweistöckige Haus No. 68 mit einem Satteldach hat
einen geschalten Giebel. Die untere Etage des Giebels ist mit Balken
ausgeführt, die obere Etage ist vertikal geschalt. Die Fassade des
Objektes ist mit glattem grauem Maueranwurf verputzt, die
Fensteröffnungen sind mit weißen Fensterumrahmungen gestaltet.
Im rechten Teil der Ostseite ist eine Einfahrt mit einem
Segmentgewölbe und einem zweiflügeligen Tor gelegen.
Haus No. 73
Das
zweistöckige halbseitig hölzerne Haus No. 73 mit Umgebinde hat
ein gemauertes Untergeschoss mit glattem weißem Putz. Der
Mittel- und Vorderteil des Hauses sind in Obergeschoss in
Holzkonstruktion gebaut. Die Stube im Erdgeschoss des Vorderteils
wird von einem Umgebinde umgeschlossen, Holzteile wurden durch eine
Mauerkonstruktion ersetzt. Rechts von der Stube ist ein jüngerer
Wirtschaftsanbau. Der Hinterteil des Hauses dient als Scheune. Der
Mittelteil hat am Hofportal einen gemauerten Erdgeschossrisalit, der
eine Holzpawlatsche trägt. Das Objekt hat ein Satteldach mit
asymmetrisch aufgesetztem geschaltem Giebel. Es ist in der
Indikationsskizze des stabilen Katasters aus dem Jahr 1843
verzeichnet, die Aufzeichnung des Hauses entspricht aber nicht seinem
heutigen Grundriss.
Haus No. 79
Das
zweistöckige Holzhaus No. 79 mit einem profilierten Umgebinde
und einer Pawlatsche hat einen gemauerten Hinterteil. An der Ostseite
des Objektes bei der Stube befindet sich ein Holzanbau mit
Schleppdach, das frei an das Satteldach des Wohnhauses anschließt.
Das Haus stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, es ist in
der Indikationsskizze des stabilen Katasters aus dem Jahr 1843
verzeichnet und seit dem Jahr 1958 denkmalgeschützt. Das Denkmal
ist im ÚSKP unter der Nummer 43646/5-4570 registriert.
Haus No. 82
Das
zweistöckige Halbholzhaus No. 82 hat einen Holzvorderteil,
umschlossen von einem profilierten Umgebinde, das das hölzerne
Obergeschoss trägt. Um die Fensteröffnungen im Holzteil herum finden
sich reich profilierte geschalte Fensterumrahmungen mit zerklüfteten,
dreieckigen Frontons mit Vasen. Der gemauerte jüngere Teil verfügt
über Fensteröffnungen mit gebrochenen Fensterumrahmungen. Die
Schalung des asymmetrisch aufgesetzten Südostgiebels markiert die
Dachkammer. Mit seiner klassizistischen Prägung weist der Holzteil
auf spätestens Anfang des 19. Jahrhunderts hin, der gemauerte Teil
wurde um die Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut. Das Objekt ist in der
Indikationsskizze des stabilen Katasters aus dem Jahr 1843
verzeichnet, es handelt sich um ein Kulturdenkmal, das im ÚSKP unter
der Nr. 42706/5-4571 registriert ist.
Haus No. 92
Das
ländliche zweistöckige Halbholzhaus No. 92 hat ein gemauertes
Erdgeschoss und Hinterteil. Der Mittel- und Vorderteil sind im
Obergeschoss in Holzkonstruktion mit horizontaler Tafelung errichtet.
An der Hofseite ist eine profilierte Pawlatsche zu sehen. Der
Südgiebel ist geschalt. Das Haus No. 92 ist in der
Indikationsskizze des stabilen Katasters aus dem Jahr 1843
verzeichnet.
Haus No. 99
Das
zweistöckige Haus No. 99 hat ein hölzernes Erdgeschoss, das
Fachwerkobergeschoss wird von einem reich profilierten Umgebinde
getragen. Auf der Westseite neben der Stube ist ein jüngeres
gemauertes Ausgedinge gelegen. Das Wohnhaus hat ein Satteldach mit
geschalten Giebeln. Der Holz- und Fachwerkteil stammen wahrscheinlich
aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts, das Ausgedinge aus der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Objekt ist seit dem Jahr 1958
als Kulturdenkmal im ÚSKP unter der Nr. 42656/5-4574
registriert.
Objekt č. p. 101
Das
steinerne zweistöckige Objekt No. 101 hat einen länglichen
Grundriss mit vorgekragtem Risalit an der Nordecke. Ein flacher
Risalit ist an der Südwestseite gelegen. An die Südostseite schließt
sich ein gemauerter Erdgeschossteil mit Schleppdach an. Das Objekt
hat ein Walmdach und der massive Risalit im Norden ein Satteldach.
Die Fassade des Erdgeschosses ist mit einem glatten altrosa
Maueranwurf verputzt, im Obergeschoss ist der Maueranwurf grob, mit
Ocker gefärbt. Im Erdgeschoss sind sekundär massive längliche Löcher
mit halbkreisförmigen Einwölbungen eingemauert. Im Obergeschoss
befinden sich halbkreisförmige Zwillingsfenster. Das Portal wird
durch ein weißes einfaches Geschossgesims und ein profiliertes
Kronengesims unterteilt.
Objekt č. p. 109
Das
steinerne zweistöckige Objekt No. 109 mit einer historisierenden
Fassade diente als Gaststätte. Der Bau steht an der Stelle eines
älteren Objektes, das in der Indikationsskizze des stabilen Katasters
aus dem Jahr 1843 verzeichnet ist. Das Objekt No. 109 hat
ein Walmdach mit Hechtgauben. An der Straßenfront ist ein
Mittelrisalit mit einem Dreieckgiebel gelegen. Das Portal ist durch
ein Geschossgesims und ein profiliertes Kronengesims unterteilt.
Konojedy/Konoged - Wirtschaftsgebäude und Areale
Wirtschaftshof
– Mayerhof
Verfallendes
Gebäude eines Wirtschaftsareals, das nicht ganz einen Kilometer
südwestlich von Konojedy/Konoged steht. Heutzutage handelt es sich um
die Torsalarchitektur eines Objektes des ehemaligen herrschaftlichen
Wirtschaftshofes, der in Form von Gebäuderesten, eines Kellergewölbes
und Umfassungsmauern erhalten ist. Aus der deutlichen Größe des
Areals (8200 m2) und seiner interessanten Lage mitten
in den Ländereien an der Kreuzung früher wahrscheinlich viel
genutzter Wege lässt sich schlussfolgern, dass es in der Zeit seines
Betriebs eine sehr wichtige Rolle auf der Herrschaft spielte. Als
funktionierend wird es in der Herrschaftsbeschreibung aus dem
Jahr 1884 erwähnt.[8] Trotz des heutigen Zustands ist
es eine sehr wertvolle Quelle für das Studium der Architektur der
Wirtschaftsgebäude und auch ein wichtiger Teil des
Landschaftsgedächtnisses. Aus diesen Gründen ist es sicher
angebracht, dieses Areal insgesamt unter Schutz zu stellen, damit es
zu keiner willkürlichen Devastation kommt.
Wassermühle
– Raymühle
Areal
einer verschwundenen Wassermühle, das im südwestlichen Teil des
Extravillan 1,3 Km vom Dorf entfernt am Lauf des Úštěcký
potok/Prausauer Bach liegt. Auf den Indikationsskizzen des stabilen
Katasters lässt sich eine Liegenschaft mit drei Holzgebäuden
identifizieren. Deren Hauptseiten sind zum Einfahrtsweg hin nach
Norden orientiert. Das am südlichsten gelegene Gebäude befindet sich
über dem Wasserlauf, zum Gebäude führt ein Zulauf. Im östlichen Teil
des abgegrenzten Grundstücks befinden sich noch zwei Gebäude, ein
hölzernes, und eines aus Stein oder Ziegel. Diese Gebäude sind mit
ihren traufständigen Seiten nach Nordwesten und Südwesten orientiert.
Heutzutage sind sie in den Überresten der Umfassungsmauern, in einem
Teil des Oberwasserkanals, der Eiskammer, des Abflusskanals, der
Gewölbebrücke und des Brunnens erhalten. Das Areal ist eine
interessante Quelle für das Studium von Wasserwerken und
Wirtschaftsgebäuden.
Pulvermühle
Pulvermühle
Verfallenes Gebäude im Areal einer ehemaligen Mühle für Schießpulver,
das sich am Lauf des Úštěcký potok/Prausauer Bach befinden. In der
Literatur wird angeführt, dass die Mühle im Jahr 1730 auf
Initiative von Graf Sporck zu entstehen begann.[9] Auf der
Indikationsskizze des stabilen Katasters wird dieses Areal als Hof
mit zwei Holzgebäuden abgebildet. Dieser Betriebstyp erscheint in
Europa zum ersten Mal in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.[10] Die Mühle diente zum Mahlen und Vermischen der Zutaten des
Schießpulvers und zum Erreichen der benötigten Grobheit. Zuerst
wurde die Zerkleinerung in den Pochwerken genutzt, später das
Zermahlen mithilfe von Steinen oder Walzen aus hartem Holz.[11] Die Ingredienzen wurden bei Nässe gemischt und die Mischung wurde
dann weiter zu der für verschiedene Verwendungsarten benötigten
Grobheit zermahlen. Die Mühle bestand üblicherweise aus einem
einzelstehenden Gebäude mit eigenständigen Betrieb am Wasserlauf, des
Weiteren aus einem Pulvertrockner, Lagern und Wohngebäuden.[12] Aus Sicherheitsgründen wurden alle Gebäude in großen Abständen
voneinander gebaut. Das Nordgebäude ist mit der Eingangsseite nach
Süden orientiert. Auf der Südseite befindet sich an der Mittelachse
ein Risalit mit quadratischem Grundriss. Das zweite Gebäude befindet
sich südlicher, ist deutlich kleiner und ungefähr quadratisch. Im
Westteil befindet sich eine Wasserfläche, die wahrscheinlich als
Regulierungs- und Speicherteich am Oberwasserkanal diente. Heutzutage
ist die Mühle in Relikten der Grundmauern von manchen Gebäuden, in
der Regulierung des Baches, des Teiches und der Kanäle erhalten. Sie
stellt einen sehr wertvollen Beweis der Wirtschafts-, Militär- und
Unternehmenstätigkeit in der Herrschaft dar.
Schlossbrauerei
Heutzutage
sind die Lagerkeller in der Kirchenterrasse erhalten, die die älteren
Renaissancekeller des abgerissenen Schlosses nutzten, des Weiteren
eine Tenne, die einen ehemaligen barocken Speicher gegenüber dem
Kloster nutzte, eine Turmmalzdarre und der Torso eines Gärkellers.
Die Geschichte der Brauerei ist seit dem Jahr 1749 belegt, als
die Brauerei wahrscheinlich Eigentum des Klosters war. Nach der
Schließung des Klosters ging die Brauerei in das Eigentum der
Grafen Swéerts-Sporck und der anderen Besitzer der Herrschaft –
der Familien Mayer und Delhaes über, die sie bis zum Jahr 1913
betrieben, als die Brauerei geschlossen wurde. Sie ist ein wertvoller
Beweis der Unternehmenstätigkeit in der Herrschaft Konojedy/Konoged
und ein Denkmalschutz wäre für das Objekt von Vorteil.
Steinbruch
Nördlich
des Schlosses am Fuß des Berges Dubí hora/Eichtberg befindet
sich ein kleineres Areal eines ehemaligen Steinbruchs. Seine Fläche
beträgt etwa 1700 m2. Aus welchem Grund und in
welcher Zeit hier die Abbau begann, ist nicht ganz klar. Es ist aber
sicher, dass er sich, gemäß der Indikationsskizze des stabilen
Katasters, auf dem Gelände des ehemaligen dominikalen Eigentums
befand, und zwar an der Stelle der offensichtlich mit Obstgärten
gestalteten Terrassen. Aus geologischer Sicht handelt es sich um
einen erstarrten Lavastrom von Tephrit, der dank seines einzigartigen
Charakters im Jahr 1966 den Status eines Nationalen
Naturdenkmals erhielt.
Scheune
am Objekt No. 8
Zum
Objekt No. 8 gehörende Scheune. Im Dach hat sie Hechtgauben, die
zum Trocknen von Hopfen unter dem Dach des Objekts genutzt wurden. Es
ist ein wertvoller Beweis für die häusliche Verarbeitung von Hopfen
in kleineren Liegenschaften.
Scheune
an dem Objekt No. 67
Zur
Liegenschaft No. 67 gehörende Scheune mit Trockenanlage. Sie ist
ein wertvolles Zeugnis der Geschichte des Hopfenanbau in der
Gemeinde.
Schlosspark
und Obstgärten
Areal
des ehemaligen Schlossparks. Von der ursprünglichen Gestalt sind
derzeit eine Einfriedungsmauern und einige Einzelgehölze relativ gut
erhalten. Die Mehrheit der Gartenfläche ist heute mit aus natürlicher
Besamung entstandenen Gehölzen bedeckt, vor allem mit Eichen, Buchen,
Weißbuchen. Der südwestliche Teil wird heute als Ackerboden
genutzt, im nördlichen standen bis vor kurzem Überdachungen für einen
Armeefahrzeugpark. Eine gewisse Vorstellung über den Charakter des
Parks kann man sich in zeitgenössischen Stichen und Kartenwerken
machen. Auf einer 1770 datierten Gravüre ist deutlich, dass der
nordwestliche und südliche Teil den gewachsenen Gehölzen gewidmet
war, während der zentrale Teil mit den Teichen die Sichtachse zum
Schloss bildete. Im nordöstlichen Teil des Areals sind auch
terrassenförmige Erhebungen in Kreisform sowie symmetrische
Gartengestaltungen auf dem Schlosshof gut sichtbar. Bis heute sind
die Terraingestaltungen in Form einer Terrassenanordnung des Gartens
und eines künstlichen Hügels im nördlichen Teil des Areals gut
sichtbar. Die Terrassen führen weiter im Norden an die Stelle, wo
sich wahrscheinlich umfangreiche Obstgärten und Baumschulen befanden.
Die Funktion des künstlichen terrassenförmigen Hügels ist nicht klar.
Es ist möglich, dass er für den Anbau des Maulbeerbaums verwendet
wurde, wofür sich der Graf Johann Christian von Swéerts-Sporck
besonders interessierte und dessen Samen er von seiner Kavaliersreise
mitbrachte.[13] Der am besten erhaltene Solitärbaum
innerhalb des Komplexes ist eine derzeit 28 Meter hohe Winterlinde,
die als Naturdenkmal geschützt wird. Ihre Umgebung trägt Spuren von
Gartengestaltungen in Form von fragmental erhaltenen Mauern und
Geländeunebenheiten. An der Mittelachse des mit einer
Einfriedungsmauer abgegrenzten Parks befinden sich zwei länglichen
Teiche. Sie sind wahrscheinlich auch ein Beweis einer ursprünglich
großzügigeren Parkgestaltung, die heute fast nicht mehr zu
bemerken ist.
Zum Park gehört auch ein steinernes spätbarockes
Gärtnerhaus, das sich am Südwestteil der Einfriedungsmauer am Südrand
des Intravillans der Gemeinde befindet. Das Objekt ist frei stehend
und seine Westseite ist auf der Garteneinfriedungsmauer errichtet.
Das Haus hat ein Walmdach, neu gedeckt mit gebrannten
Biberschwanz-Dachsteinen. Auf der Westseite des Dachs befinden sich
ein Schornstein und zwei Fledermausgauben, auf der Ostseite des Dachs
ist ein massiver Erker mit fünf Zweiflügelfenstern. Die Fassade des
Objekts wurde nicht verputzt, weiß verputzt sind
Fensterumrandungen und ein Kronengesims, das um eine ockerfarbene
Oberbordüre ergänzt wird.
Konojedy/Konoged - Zusammenfassung
Die Untersuchung wurde mit einer Gesamterkundung des Katastergebiets
mit einer Fläche von 0,53 km2 im Kataster der
Gemeinde Konojedy /Konoged und teilweise im Kataster der Gemeinde
Dubičná/Eicht durchgeführt. Insgesamt wurden 67 Objekte von Interesse
identifiziert, davon 1 Herrensitz, 42 Wohnhäuser, 6 Wirtschaftsgebäude, 4 technische Objekte und 12 kleine Denkmale.
Diese Objekte wurden in zwei Klassen bewertet. Aus Sicht des
Denkmalschutzpotentials handelt es sich um denkmalgeschützte Objekte,
Objekte mit Denkmalschutzinteresse und Objekte mit einzeln erhaltenen
historischen Konstruktionen. Nach der Funktionstrennung ist die
Volksarchitektur meistens durch ländliche Wohnhäuser und in
geringerem Maße mit Wirtschaftsbauten vertreten. Von den
technischen Bauten wurden Mühlen, Wasserwerke und mit dem
Hopfentrocknen zusammenhängende Gebäuden identifiziert. In großem
Maße sind auch kleine Denkmale vertreten. Die erforschten
materiellen Terrainquellen nehmen die urbanistische Entwicklung der
Lokalität vom Mittelalter bis zur Gegenwart auf, der Hauptschwerpunkt
des Baufonds basiert auf Objekten aus dem 19. Jahrhundert, einen
wesentlichen Teil bilden Bauten und Relikte aus der Barockzeit,
ausnahmsweise auch aus der Zeit der Renaissance.
Zahořany/Zahorzan - Kleine Denkmale
Martersäule am
Weg zur Kirche
Gemauerte
Nischen-Martersäule an der ehemaligen Straße zwischen
Zahořany/Zahorzan und der Kirche der Hl. Dreifaltigkeit. Das Denkmal
ist aus Stein gemauert mit einer Anzahl an Fragmenten von
Backziegeln. Das Denkmal ist viereckig und besteht aus einem Sockel
und einem Aufau mit vier Nischen, die in die Himmelsrichtungen
orientiert sind. Der Sockel ist mit hervorgehobenen Spiegeln aus
plastischem Stuck dekoriert. Zwischen dem Sockel und dem Aufau
befindet sich ein Stuckgesims, das von einem stuckierten
Walmvordach abgeschlossen ist. Das Vordach war früher wahrscheinlich
mit Dachziegeln bedeckt. Unter dem Vordach ist ein einfach
profiliertes Kronengesims. Die Standortbestimmung der
Martersäule steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Kreuzung der
verschwundenen aus dem Dominikalhof in Velký Újezd/Groß Aujezd
zum Kirchenareal führenden Straße mit dem Weg nach
Encovany/Enzowan. Die Martersäule ist ein eingetragenes Kulturdenkmal
unter der Nummer ÚSKP 43556/5-2464. Im Jahr 2017 wurde eine
Operations- und Untersuchungsdokumenta on als Grundlage für ihre
geplante Renovierung erstellt.
Nischenkapelle
auf dem Dorfplatz
Spätbarocke
Nischenkapelle am südöstlichen Teil des Dorfplatzes. Die Kapelle ist
aus Stein und Ziegeln gemauert. Ihr Grundriss ist länglich mit einem
polygonalen Schluss im Südteil. Sie erhebt sich auf einem
Stucksockel. Der Ausatz ist vom Scha durch ein Stuckgesims geteilt.
Die Nische wurde für eine Abbildung von Christus dem Dulder verfer
gt.[14] An beiden Seiten der Nische ist je ein Stuckpilaster
mit glattem Schaft mit einem korinthisches Kapitell am Ende. Die
Kapelle wird mit einem profilierten Stuckgesims abgeschlossen.
Auf ihrer Firstlinie befindet sich ein barocker steinerner
Pinienzapfen. Vor der Renovierung war die Kapelle mit gebrannten
Biberschwanz-Dachziegeln gedeckt, heutzutage bedeckt sie ein
Stahlblech. Die Kapelle ist ein Kulturdenkmal. Im Jahr 2008
wurde eine Renovierung der Kapelle und ihrer Umgebung durchgeführt.
Kapelle an der
Straße nach Sedlec/Selz
Nischen-Kapelle an
der ehemaligen Abzweigung der Straßen nach Sedlec/Selz und
Encovany/Enzowan. Die Kapelle ist aus Bruchstein und kleinformatigen
gebrannten Ziegeln gemauert. Sie ist nach Süden ausgerichtet und hat
einen länglichen Grundriss. Der Schaft der Kapelle erhebt sich auf
einem hohen Sockel. Die vertikale längliche Nische ist an der
Mittelachse in der Richtung nach Innen zurückgesetzt und mit eine
Wölbung abgeschlossen. Die Nische ist mit einer Stuckzarge umrahmt.
Die Nische wird von einem Stuckbändchen in zwei Spiegel geteilt. Der
Schaft der Kapelle wird mit einem einfachen Kronengesims
abgeschlossen. Die Kapelle ist mit einem einfachen Sattelvordach
überdacht, das mit Biberschwanz-Dachziegeln gedeckt ist. Ein sehr
wertvoller Fund, der wahrscheinlich auch die Anwesenheit einer
älteren Martersäule an derselben Stelle beweist, ist die Entdeckung
eines Steinelementes, das in den Unterteil der nordöstlichen Ecke der
bestehenden Nischenkapelle eingemauert ist. Es handelt sich um einen
länglichen Aufbau oder einen Schaft mit einem fragmental erhaltenen
Relief des Gekreuzigten Christus. Die Kapelle ist als Kulturdenkmal
unter der Nummer ÚSKP 42488/5-2467 verzeichnet und es ist eine
Gesamtrenovierung geplant.
Kapelle am Weg
nach Encovany/Enzowan
Hochbarocke
Nischenkapelle gelegen im Südteil des Dorfes, an der Straße
zwischen Zahořany/Zahorzan und Encovany/Enzowan. Die Kapelle ist
gemauert, aus gemischtem Mauerwerk vorwiegend mit gebrannten Ziegeln.
Sie hat einen länglichen Grundriss, in der Blickrichtung ist sie nach
Norden orientiert. Sie erhebt sich auf einem hohen Sockel mit
abgestuftem profiliertem Gesims. An der Mittelachse befindet sich
eine Nische mit vertikal-länglicher Form, abgeschlossen von einer
Wölbung. Der Schaft der Kapelle wird mit einem reich abgestuften
Stuckgesims in zwei Etagen geteilt. Er gipfelt in einem einfachen
Kronengesims mit Dreiecktympanon. Die Kapelle ist mit einem
Satteldach mit Biberschwanz-Dachziegeln überdacht. Es ist
wahrscheinlich, dass die Kapelle eine Station eines Kreuzweges
bildete, der die Straße zwischen Encovany/Enzowan und
Zahořany/Zahorzan entlang führte. Die Kapelle wurde im Jahr 2008
komplett renoviert.
Kapelle am Weg
von Zahořany/Zahorzan nach Encovany/Enzowan
Nischen-Kapelle
gelegen an der Straße zwischen Zahořany/Zahorzan und
Encovany/Enzowan. Die Kapelle ist gemauert und hat einen länglichen
Grundriss. In der Ausrichtung ist sie nach Süden orientiert. Sie
erhebt sich auf einem hohen Sockel. An der Mittelachse befindet sich
eine Nische mit vertikal-länglicher Form und durch eine
Segmentwölbung abgeschlossen. Die Wölbung ist mit einer Stuckzarge
umrahmt. Der Schaft der Kapelle wird durch ein einfaches Kronengesims
abgeschlossen. Die Kapelle ist mit einem Satteldach mit
Biberschwanz-Dachziegeln überdacht. Auf ihrem Kamm befindet sich ein
geschmiedetes Stahlkreuz mit ausgehämmerten Balkenenden. Es ist
wahrscheinlich, dass die Kapelle eine Station eines Kreuzweges
bildete, der die Straße zwischen Encovany/Enzowan und
Zahořany/Zahorzan entlang führte.
Skulptur des Hl.
Donatus
Barockskulptur des
Hl. Donatus an der Straße zwischen Zahořany/Zahorzan und Velký
Újezd/Groß Aujezd. Das Denkmal besteht aus einem auf ein
Fundament gesetzten Sockel und der Skulptur des Hl. Donatus in
leichter Überlebensgröße. Die Skulptur ist in der Blickrichtung
nach Norden orientiert, das Material ist mittelkörniger Sandstein in
ockerner Farbe. Das Fundament hat einen länglichen Grundriss mit
ausgeschnittenen Ecken. Der Schaft, der sich aus ihm erhebt, hat
ebenso einen länglichen Grundriss mit ausgeschnittenen Ecken. Im
Unterteil ist er an beiden Seiten mit einer Volute dekoriert, über
die ein Blütenkranz gestellt ist. Am nördlichen Sichtteil des Schafts
befindet sich eine Kartusche mit einer fragmental erhaltenen
Dedikationsschrift. Der Schaft wird durch ein massives, reich
profiliertes, hoch gewölbtes Gesims abgeschlossen. Die Figur steht
auf einem kurzen abgestuften Postament, das sich nach oben hin
verjüngt. Der Hl. Donatus wird als schlanker Mann mit langen Haaren
und Vollbart dargestellt, der in einem dynamischen Kontrapost auf
stilisierten Wolken steht. Er ist in einen leichten Barockkürass mit
einem Rock und hohen Schuhen gekleidet. Mit der linken Hand hält er
seinen stark wehenden Mantel, wobei die rechte Hand leicht vorgreift
und eine Faust bildet. Es ist wahrscheinlich, dass die Figur in
dieser Hand einen Blitz hielt, der zu den Attributen des Heiligen
gehört. Die Skulptur stammt aus dem Jahr 1748 und ihre Position
hängt wahrscheinlich mit der Straße aus Zahořany/Zahorzan zum
Wirtschaftshof der Dominikaner in Velký Újezd/Groß Aujezd
zusammen. Die Skulptur ist als Kulturdenkmal unter der Nummer ÚSKP
43388/5-2460 verzeichnet.
Skulptur des Hl.
Johann Nepomuk
Die Barockskulptur
des Hl. Johann Nepomuk befindet sich nördlich der Brücke über den
Bach Luční potok/Luhabach. In der Blickrichtung ist sie nach Osten
orientiert. Sie besteht aus einem Untersatz mit quadratischem
Grundriss, auf dem die Figur des Heiligen in Lebensgröße steht.
Das Material ist feinkörniger Sandstein bis Mergelstein in ockerner
Farbe. Die Fläche des Fundaments ist mit gravierten horizontal
orientierten Spiegeln mit ausgeschnittenen Ecken dekoriert. Im oberen
Teil tritt es zum Schaft hin zurück. Die Fläche des Schafts ist an
allen vier Seiten mit einem Spiegel mit ausgeschnittenen Ecken
dekoriert, der von einer gravierten Linie umrahmt wird. Die Spiegel
an der nördlichen und südlichen Seite beinhalten je ein reiches
Blumenfeston. Im östlichen Spiegel befindet sich eine gravierte
Dedikationsschrift, über der sich in einem niedrigen Relief ein
ausgemeißeltes Allianzwappen des Geschlechts O´Gilvy
befindet. Die Fläche des Spiegels an der Westseite des Schafts ist
glatt. Der Schaft wird durch ein dreifach abgestuftes Gesims
abgeschlossen, das den Umriss des Unterbaus überragt. Der Hl. Johann
Nepomuk wird in einer klassischen Position in einem leichten
Kontrapost abgebildet, stehend auf einem reich profilierten Postament
mit quadratischem Grundriss. Er ist mit einer Soutane, einem Rochet
und einer Almutie mit dekorierten Säumen bekleidet. Auf dem Kopf
trägt er ein Birett. In der linken Hand hält er ein Bekenner-Kreuz
mit Christus, wobei der rechte Arm nach Unten zur linken Seite des
Betrachters zeigt. Ob seine Hand einen Palmenzweig hielt oder mit
einer Geste segnete, ist nicht sicher. Nach der Dedikationsschrift[15] am Sockel stammt das Werk aus dem Jahr 1726, aber die
Stilisierung der Skulptur entspricht eher einer klassizistischen
Fassung. Ihre Position kann original sein, es ist aber möglich, dass
die Skulptur wegen der Regulierung des Baches Luční potok/Luhabach
und dem Ausbau der neuen Betonbrücke leicht verschoben wurde. Die
Skulptur ist als Kulturdenkmal unter der Nummer ÚSKP 42881/5-2461
verzeichnet.
Zahořany/Zahorzan - Wohnhäuser
Haus No. 4
Das zweistöckige
Wohnhaus No 4 wurde um die Wende des 18. und 19. Jahrhunderts
erheblich umgebaut. Der Ostteil des Objektes hat ein
Holzobergeschoss, der Westteil des Objektes ist aus wechselweise
geschichteten Backziegeln und Lehmsteinen gemauert. Der Ostgiebel
verfügt über eine Ummantelung aus dekorativ zusammengesetztem
Schiefer mit Datierung 1902, am südlichen Hofgiebel ist eine
versenkte Holzpawlatsche angebracht. Das für den Denkmalschutz
wertvolle Objekt ist bereits im stabilen Kataster aus dem Jahr 1843
verzeichnet.
Haus No. 8
Objekt No. 8
ist ein gemauertes zweistöckiges Haus abgeschlossen mit einem
Satteldach. Es hat einen massiven Stützpfeiler an der südwestlichen
Ecke und unter der heutigen Fassade trägt es viele Spuren von
historischen Konstruktionen, die auf sein beträchtliches Alter
hinweisen. Das für den Denkmalschutz wertvolle Objekt ist bereits im
stabilen Kataster aus dem Jahr 1843 verzeichnet.
Haus No. 18
Das ländliches
zweistöckige Steinhaus No. 18 mit einer ausgekragten Pawlatsche
hat einen gemauerten asymmetrisch aufgesetzten Giebel. Der Dachwalm
deckt einen Traufengang und eine Pawlatsche, was auf ein älteres
Holzgeschoss hinweist. Das für den Denkmalschutz wertvolle Objekt ist
bereits im stabilen Kataster aus dem Jahr 1843 verzeichnet.
Haus No. 19
Das ländliche
Steinhaus No. 19 mit einer älteren ausgekragten Holzpawlatsche
hat ein Satteldach mit einem asymmetrisch aufgesetzten gemauerten
Giebel. Die Holzpawlatsche ist ein Relikt einer älteren
Konstruktionslösung des Obergeschosses. Der Hintergiebel ist geschalt
und die Schalung ist mit einem dunklen Anstrich versehen. Die Fassade
des Objektes ist mit einem dunklen ockerfarbenen Maueranwurf
verputzt, mit roten Eckenlisenen und durchgehenden Gesimsen,
Geschossgesims und an der Stirnseite Kronengesims. Das für den
Denkmalschutz wertvolle Objekt ist bereits im stabilen Kataster aus
dem Jahr 1843 verzeichnet.
Haus No. 25
Das ländliche
zweistöckige Steinhaus No. 25 hat im Süden eine Holzpawlatsche,
die ein Relikt einer älteren Konstruktionslösung des Obergeschosses
ist. Ein deutliches Element der erhaltenen historischen Konstruktion
ist ein asymmetrisch aufgesetzter Ostgiebel mit zwei Fenstern, die in
der oberen Hälfte mit einem Bändchen gesäumt sind. Dieses Objekt ist
bereits auf der Indikationsskizze des stabilen Katasters aus dem
Jahr 1843 verzeichnet.
Haus No. 40
Das zweistöckige
Wohnhaus No. 40 stammt aus dem Jahr 1710. Der Vorderteil
mit einer Stube und das Obergeschoss sind als Holzkonstruktion
ausgeführt. Der Mittelteil mit der unteren Stube und das
Untergeschoss des Hinterteiles mit dem Stall sind gemauert. Im
hölzernen Teil wird das Obergeschoss von einem Umgebinde mit im
Barockstil profilierten Säulen getragen. Im Süden ist eine versenkte
Pawlatsche mit einem Blick in den Hof gelegen. Der Risalit an der
Nordseite mit einem Brotofen wurde abgerissen. Das Objekt wurde zum
Kulturdenkmal erklärt, das im ÚSKP unter der Nummer 43718/5-4737
registriert ist.
Haus No. 42
Die gemauerte
barocke Pfarre aus dem Jahr 1755 hat ein Mansardendach mit einem
profilierten Holzgesims. Unter dem südlichen Giebel liegt eine
Pawlatsche mit im Barockstil geschnitzten Säulen und einer
balustrierten Brustlehne. Die Fensteröffnungen werden im
Untergeschoss durch Korbgitter und im Obergeschoss durch Gitter mit
gebogenen Stäben ergänzt. Das Objekt wurde zum Kulturdenkmal erklärt,
registriert im ÚSKP unter der Nummer 43005/5-4736.
Haus No. 72
Das ländliche
zweistöckige Haus stammt aus dem 19. Jahrhundert. Das
Untergeschoss ist gemauert und an der Südseite verläuft davor ein
älteres Umgebinde. Das hölzerne Obergeschoss hat im Ostportal eine
Holzpawlatsche. Ein markantes dekoratives Element ist ein Giebel mit
Faltelementen und ein Umgebinde mit herabgedrückten Bögen an der
Südfront. Das Objekt wurde zum Kulturdenkmal erklärt, registriert im
ÚSKP unter der Nr. 43315/5-2463.
Liegenschaft
No. 77
Wohnhaus hat ein Satteldach mit Halbwalm. Markante dekorative
Elemente der Fassade sind ein massives profiliertes Gesims und
versenkte Felder an der Stirnseite. Südöstlich des Hauses befindet
sich in der Liegenschaft eine Scheune mit Dachbodenzwischengeschoss
zum Trocken. Die Objekte wurden in der Vergangenheit unter
Denkmalschutz gestellt.
Haus No. 81
Das steinerne
zweistöckige Wohnhaus im klassizistischen Stil ist aus Ziegeln und
Tonmergel gemauert. Die südwestliche und nordöstliche Stirnseiten
enden in einem massiven profilierten Kronengesims. Das Erdgeschoss
hatte eine Fassade mit Bossen und das Obergeschoss war durch zwei
Geschossgesimse getrennt. Heute sind diese Elemente abgemeißelt
und die ganze Fassade ist mit einem jüngeren aufgezogenen Putz
versehen.
Haus No. 83
Das ländliche
zweistöckige Haus No. 83 hat ein gemauertes Untergeschoss und
ein Holzobergeschoss. Die hölzernen Teile des Hauses sind an der
südwestlichen und teilweise auch an der südöstlichen Seite mit
Eternitschablonen bedeckt. Zu den deutlichen Elementen der
historischen Konstruktion gehört auch ein asymmetrisch aufgesetzter,
mit Schiefer reicht dekorierter südöstlicher Giebel und eine
ausgekragte Pawlatsche mit reich geschnitzten schrägen Bändern.
Haus No. 88
Das ländliche
zweistöckige Haus No. 88 hat ein Satteldach. Der Vorderteil des
Hauses hat ein Holzobergeschoss, Mittel- und Hinterteil sind
gemauert. Der dreieckige geschalte Frontgiebel ist asymmetrisch
aufgesetzt. Die Leisten, die die Spalten zwischen den Bretten der
vertikalen Schalung bedecken, sind weiß gestrichen. Ebenso ist
auch der hintere Giebel gestaltet. An der hinteren Front befindet
sich ein neuzeitlicher Erdgeschossanbau.
Haus No. 114
Objekt No 114 ist
ein gemauerter Bau abschlossen mit einem Satteldach. Mit dem
Westgiebel schließt es an das Objekt No. 115 an. Nach
Disposition und Lage kann es sich um einen erhaltenen Teil des
örtlichen dominikalen Wirtschaftshofes des Schlosses Zahořany/Zahorzan
handeln.
Haus No. 115
Das Objekt No. 115
ist ein gemauerter zweistöckiger Bau mit einem Satteldach. Mit dem
Ostgiebel schließt es an das Objekt No. 114 an. Nach
Disposition und Lage kann es sich um einen erhaltenen Teil des
örtlichen dominikalen Wirtschaftshofes des Schlosses Zahořany/Zahorzan
handeln.
Zahořany/Zahorzan - Wirtschaftsareale und Objekte
Areal der Mühle
No. 12
Im Areal des
Liegenscha No. 12 kann man eine Mühle, eine Scheune mit
Hopfentrockner und einen ehemaligen Speicher mit einem Stall im
Erdgeschoss und einem zum Ausgedinge umgebauten Obergeschoss fi
nden. Eine Dominante des Areals ist eine Darre und die massive Treppe
des ehemaligen Speichers. Der Denkmalschutzwert der Liegenscha wird
durch eine torsal erhaltene Mühleneinrichtung, einen teilweise
erhaltenen Hopfentrockner und einen Typenumbau der Getreidekammern im
Speicher zu einem Ausgedinge defi niert.
Haus mit Schmiede
No. 33
Das gemauerte
Erdgeschosshaus aus Stein und Ziegeln diente als Schmiede. Die
Schmiede hat ein Satteldach mit Halbwalm über dem Westgiebel und ist
an der Südseite des Dorfplatzes gelegen. Es handelt sich um ein
schützenswertes Objekt, das die dominierende Position des
Schmiedegewerbes im ländlichen Milieu beweist.
Wirtschaftsobjekt
am Haus No. 34
Das
Wirtschaftsobjekt am Haus No 34 wurde wahrscheinlich als Scheune mit
Speicher und gelegentlich zur Hopfentrocknung genutzt. Erwähnenswert
sind vor allem interessante dekorative Stuckelemente und sekundär
genutzte Beschläge der barocken Formenlehre.
Wirtschaftsobjekt
am Haus No. 10
Das
Wirtschaftsobjekt am Haus No. 10 ist ein gemauerter
Erdgeschossbau mit Satteldach. Seine Disposition und die aus
zahlreichen Umbauten festzustellende komplizierte Bauentwicklung
machen den Bau sehr wertvoll. Es ist möglich, dass das Gebäude in der
Vergangenheit gemeinsam mit anderen Objekten zum dominikalen
Wirtschaftshof des Schlosses Zahořany/Zahorzan gehörte.
Scheune mit
Hopfentrockner am Objekt No. 81
Bei dem
Wirtschaftsgebäude am Haus No. 81 handelt es sich nach Lage und
Charakteristik um eine aus der Jahrhundertwende stammende
Hopfentrocknung. Sie stellt ein wichtiges Zeugnis für den Aufschwung
des Hopfenanbaus in dieser Zeit dar.
Zahořany/Zahorzan - Zusammenfassung
Die Untersuchung wurde mittels einer Gesamterkundung des
Katastergebiets der Gemeinde mit einer Fläche von 0,41 km2
durchgeführt. Insgesamt wurden 88 Objekte von Interesse
identifiziert, darunter 1 Herrschaftssitz und 1 hypothetischer
Herrschaftssitz, 56 Wohnhäuser, 18 Wirtschaftsobjekte, 5 technische
Objekte und 7 kleine Denkmale. Die gefundenen Objekte wurden in zwei
Klassen bewertet. Aus Sicht des Denkmalschutzpotentials wurden
denkmalgeschützte Objekte, Objekte mit Denkmalschutzinteresse und
Objekte mit einzeln erhaltenen historischen Konstruktionen
beobachtet. In der Funktionstrennung ist die traditionelle
Volksarchitektur meistens mit ländlichen Wohnhäusern und in
geringerem Maße mit Wirtschaftsbauten vertreten. Von den
technischen Bauten wurden Mühlen, Wasserwerke und mit der
Hopfentrocknung zusammenhängende Gebäude identifiziert. Eine
bedeutende Gruppe bilden kleine Denkmale. Die erhaltenen materiellen
Terrainquellen nehmen die urbanistische Entwicklung der Lokalität vom
Mittelalter bis zur Gegenwart auf. Der Hauptschwerpunkt des
historischen Baufonds von Zahořany/Zahorzan basiert auf den Objekten
aus der Zeit des Klassizismus und vom Anfang des 19. Jahrhundert.
Einen wesentlichen Teil bilden Bauten und Relikte aus der Barockzeit,
ausnahmsweise auch aus der Zeit der Renaissance.